Knabstrupper
Herkunft
Dänemark
(alte Kulturrasse, die aus der Rasse Fredriksborger und alten
spanischen Rassen herausgezüchtet wurde, unter Berücksichtigung der
besonderen Farbvariante)
Größe
in der Ponysektion bis 1,48 m
• Knabstrupper-Pony Kategorie I: zwischen 1,38 und 1,48 m Stockmaß
• Knabstrupper-Pony Kategorie II: zwischen 1,28 und 1,38 m Stockmaß
• Knabstrupper-Pony Kategorie III: zwischen 1,05 und 1,28 m Stockmaß
• Miniatur-Pony bis 1,04 m
als Knabstrupper-Pferd über 1,48 m Stockmaß
Farben
Volltiger, Schabracktiger, Schneeflockentiger, Weißgeborenen und einfarbig (außer Schimmel)
Volltiger:
Einfarbiges weißes Fell mit schwarzen, braunen oder roten Punkten, die
reingezeichnet und gleichmäßig über dem Kopf, Hals, Körper und Beine
verteilt sind.
Schabracktiger: einfarbiges schwarzes, braunes oder rotes Fell im Vorderteil des Pferdes. Auf dem hinteren Teil befinden sich schwarze, braune oder rote Punkte auf weißen Grund.
Schneeflockentiger: einfarbiges Fell in der Grundfarbe mit weißen Punkten.
Weißgeborene: weiß geborene Pferde mit oder ohne Melierungen oder vereinzelten Punkten.
Einfarbig: einfarbiges Fell in der Grundfarbe, kein Schimmel!
Abweichende
Färbungen der Tigerscheckung sind möglich und sind in der
Zuchtbescheinigung zu vermerken, erwünscht sind bei allen Farbvarianten
folgende sekundäre Merkmale:
Krötenmaul, gefleckte Geschlechtsteile
und/oder After, weiß umrandete Iris und oder gefleckte Lidränder,
Melierungen, vertikal gestreifte Hufe.
Langhaar Erwünscht ist volles Langhaar mit genügend Wachstum. Unerwünscht ist wenig Langhaar mit mangelndem Wachstum.
Äußere Erscheinung
Typ
Erwünscht
ist das Erscheinungsbild eines korrekten und harmonischen Pferdes/Ponys
mit trockenen und ausdrucksvollen Kopf mit großen, lebhaften und
freundlichen Augen, einer gut geformter Halsung, einer plastischen
Bemuskelung sowie korrekten, klaren Gliedmaßen. Eine leicht konvexe
Nasenlinie ist rassetypisch und zu tolerieren. Erwünscht ist weiterhin
ein deutlicher Geschlechtsausdruck.
Unerwünscht sind insbesondere
ein derbes, plumpes Erscheinungsbild, ein grober Kopf, verschwommene
Konturen, unklare Gelenke und bei Zuchtpferden fehlender
Geschlechtsausdruck.
Körperbau
Erwünscht
ist ein harmonischer, für Reit- und Fahrzwecke jeder Art geeigneter
Körperbau (quadratischer bis längsrechteckiger Körper). Dazu gehören:
ein mittellanger, breiter, gut aufgesetzter, sich zum Kopf hin
verjüngender Hals mit genügender Ganaschenfreiheit, eine lange, schräge
Schulter, eine breite, tiefe Brust; eine genügend ausgeprägte
Sattellage; ein nicht zu langer Rücken; eine gut bemuskelte, mäßig
abfallende Kruppe mit nicht zu hohem Schweifansatz.
Unerwünscht
ist ein zu langer oder hochquadratischer Körper; eine kleine, steile
Schulter; eine schmale Brust, ein langer, nicht geschlossener Rücken;
eine gerade, kurze Kruppe mit hohem Schweifansatz.
Fundament:
Erwünscht
ist ein in der Stärke passendes, trockenes Fundament mit korrekten,
großen Gelenken mit korrekter Gliedmaßenstellung; mittellanger
Fesselung; korrekt geformte, harte Hufe.
Unerwünscht sind unkorrekte
Gliedmassen mit Fehlstellungen; kleine schmale Gelenke, die schlecht
eingeschient sind; zu kurze oder zu lange weiche Fesseln, zu kleine Hufe
mit eingezogenen Trachten.
Bewegungsablauf:
Erwünscht sind fleißige, taktmäßige und raumgreifende Grundgangarten Schritt (4-Takt), Trab (2-Takt) und Galopp (3-Takt)
Der
Bewegungsablauf soll energisch, losgelassen und erhaben sein bei klarem
Abfußen, im Trab und Galopp mit erkennbarer Schwebephase und
ausbalanciert sowie mit genügend Schub aus der Hinterhand
Erwünscht sind von Natur erhabene Bewegungen , etwas kniehoch in der Mechanik.
Unerwünscht sind flache, gebundene, unelastische oder schwerfällige Bewegungen mit mangelndem Takt.
Innere Eigenschaften/Leistungsveranlagung/Gesundheit
Charakter:
Der
Knabstrupper ist ein umgängliches, freundliches und gelehriges Pferd,
das sich für alle Freizeit-, Reit- und Fahrzwecke eignet, mit besonderer
Veranlagung für die Hohe Schule.
Gesundheit:
Eine Robusthaltung ist, wie bei den meisten Pferderassen, möglich
III. Zuchtmethode
a) Geschichte:
Der
Ursprung dieser Rasse liegt, der Legende nach, in einer Stute, der
Flaebehoppen. Diese war wahrscheinlich ein Pferd mit spanischem
Einfluss, und wies eine ungewöhnliche stichelhaarige Färbung auf. Diese
wurde mit einem Frederiksborger angepaart. Der aus dieser Anpaarung
gefallene Hengst begründete die Zucht auf Gut Knabstrupp. Allgemein
gilt, dass der Knabstrupper eine Farbvariante des Frederiksborgers ist,
der unter Einfluss der alten spanischen Rasse gezogen wurde. In
vergangener Zeit war es vor allem die Farbe, die den Knabstrupper
begehrenswert machte, diese ist bis heute sein Markenzeichen und tritt
in verschiedenen Varianten auf. In damaliger Zeit hat der Knabstrupper
Einfluss auf andere barocke Rassen genommen. So begründet er die
Pluto-Linie bei den Lipizzanern, Pluto war ein weißgeborener
Frederiksborger, heute wird er als Knabstrupper bezeichnet. Auch nahm
der Knabstrupper auf die Herrenhäuser Farbzucht Einfluss, sodass man
heute davon ausgeht, dass das im Niedersachsen-Emblem gezeigte weiße
Pferd als Vorlage einen weißgeborenen Frederiksborger, also einen
Knabstrupper aufweist. Es sind 3 Hengstlinien bis in die heutige Zeit
ausführlich erhalten, zwei weitere Hengstlinien werden geführt, die
jedoch nicht vollständig sind, sodass ihr Ursprung nicht nachvollziehbar
ist. Im Ursprungsland Dänemark existiert seit 1970 ein eigener
Zuchtverband, die Danish Breeding Association for Knabstrupper Horses.
b) Zuchtmethode
Das
Zuchtziel wird angestrebt mit der Methode der Reinzucht. Das Zuchtbuch
ist offen für Ponys/Pferde anderer Rassen, deren Einbeziehung zur
Erreichung des Zuchtzieles förderlich ist, dieses sind:
- Frederiksborger
- Ostfriese/Alt-Oldenburger bzw. Sächsisch-Thüringisches Schweres Warmblut
- Dänisches Warmblut
- alle Rassen des Deutschen Reitpferds gem. ZVO der FN (incl. der im Zuchtprogramm aufgeführten Veredlerrassen)
- arabisches Vollblut, Shagya-, und Anglo-Araber
- englisches Vollblut mit Eintragung in der Deutschen bzw. dänischen Reitpferdezucht
- Deutsches Reitpony (incl. der im Zuchtprogramm aufgeführten Veredlerrassen)
- dänisches Reitpony
- New Forest
- Welsh Pony der Sektionen A, B und C
- Dartmoorpony
- Shetlandpony
- Deutsches Partbred Shetland-Pony
- dänisches Miniaturpferd (nur für Miniaturpony bis 1,04 m)
- Kleines Deutsches Pony (incl. der im Zuchtprogramm aufgeführten Veredlerrassen)
Veredler werden als solche im Zuchtbuch und ggf. auf der Zuchtbescheinigung gekennzeichnet. Eine Reinzuchtanpaarung zwischen den Veredlerrassen ist nicht zulässig.
Innerhalb der Knabstrupperzucht dürfen keine Plattenschecken (Pintos) und Schimmel eingesetzt werden.