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Rasseparlamente Teil 2

03.02.2021

Am Montag und Dienstag fanden die Rasseparlamente der Isländer, Shetland-, Partbred und Classic-Ponys, der Haflinger/Edelbluthaflinger und der Kaltblüter statt - alle per Video-Konferenz jeweils halbtags.

Auch auf diesen Parlamenten wurden die eventuelle Vereinheitlichung der Prämierungstitel und die Umstrukturierung der der Zuchtbücher vorgestellt.

Bei den Isländern (als Rassevertreter war Albert Topphoff mit dabei) ging es u.a. um Schnittstellen zwischen Worldfengur und unserem Rechenzentrum VIT, um nicht alle Daten doppelt erfassen zu müssen. Vom 1. - 8. August 2021 findet in Herning/DK die Weltmeisterschaft statt, auch in Lingen finden vom 22. - 25.06. dazu Qualifikationen statt. Da es immer wieder Diskussionen beim Messen der Isländer gibt, wird für den 11. - 13.05. in Verden ein Termin geplant, um das Messen der Zuchttiere zu vereinheitlichen.

Am Nachmittag tagten die Vertreter der Shetland-, Dt. Partbred Shetland- und Dt. Classic-Pony. Für das Pferdestammbuch war neben der Zuchtleiterin auch der Rassevertreter Henning Müller mit dabei, der gleichzeitig auch im Rassebeirat vertreten ist. Hauptthema war der Sachstand mit den Verhandlungen mit dem Ursprungszuchtbuch über die Grundsätze des Shetlandponys. Leider gibt es nach wie vor keine konkreten Aussagen dazu. Selbst die Einschaltung des BMEL und der EU-Kommission haben zu keinen Ergebnissen geführt. Im Zuchtprogramm ist das "deutliche Abfußen von Vor- und Hinterhand" ergänzt worden.

Bei den Partbred-Shetlandponys und den Dt. Classicponys ging es u.a. um eine klare Definition der zugelassenen Rassen. Bei den jetzigen, zu denen das Niederländische Appaloosa Pony und das British Spottet Pony gehören, treten teilweise fremde Rassen wie Welsh- oder Dartmoorpony. Dieses möchten die Züchter klar ausschließen. Für die Classics werden diese Rassen aus dem Zuchtprogramm genommen, bei den Partbreds klar definiert, welche Zuchttiere aus diesen Populationen für das Zuchtprogramm zugelassen werden.

Für die Robustrassen wird am 12.09.2021 in Bad Harzburg eine FN-Robustponystutenschau geplant, für 2023 wieder eine FN-Bundeshengstschau im Rahmen der Grünen Woche.

Bei den Haflingern/Edelbluthaflingern (hier war Ina Kuhlmann neben der Zuchleiterin mit dabei) ist im Zuchtprogramm als Nachweis der Eigenleistung sowohl bei den Hengsten als auch bei den Stuten (dieses ist bei allen "Fahrponys" ergänzt worden) die Teilnahme am Finale des Fahrchampionts in Moritzburg hinzu gekommen, bei den Edelbluthaflngern der Passus für die Vollblutaraber mit dem Ablegen der HLP und Erreichen der 80 Punkte rausgenommen worden. Vollblutaraber-Hengste, die am Zuchtprogramm teilnehmen, können eine HLP ablegen, die an das Zuchtprogramm der Reitpferdehengste angelehnt ist. Für die Haflinger und Edelbluthaflinger musste bisher die Namen der gekörten Hengste über die FN abgeklärt werden, dieses wird jetzt ergänzt um die Hengste, die im Hengstbuch I oder II eingetragen werden. Eine Diskussion entspann sich um die Formulierung, ab wann der Vollblutaraber-Anteil auf 0 % gesetzt werden soll, diese Diskussion ist noch nicht beendet und wird, wie das gesamte Rassseparlament, am Montag-Nachmittag fortgesetzt.

Für die Haflinger/Edelbluthaflinger und die Kaltblüter hielt Prof. Dr. Tetens einen sehr interessanten Vortrag über das PSSM 1-Syndrom. Für diese Untersuchungen hatten alle Verbände Haarproben von den entsprechenden Rassen gesammelt und eingeschickt (auch das Pferdestammbuch Weser-Ems). Es handelt sich um eine Glykogenspeicherstörung, die sich in verschiedenen Symptomen, wie Bewegungsunlust, steifer Gang, diffuse Lahmheiten, Schwitzen, Wetterfühligkeit etc. äußert. Vererbt wird dieses Symptom monogen autosomal (ko)dominant, kann also sowohl Hengste als auch Stuten betreffen. Die Symptome treten bei heterozygoten als auch homozygoten Trägern auf. Bei ca. 10 % der Haflinger/Edelbluthaflinger-Proben wurden heterozygote Träger gefunden, bei den Kaltblütern liegen die Prozentzahlen höher. Weitere Untersuchungen schließen sich noch an, um evtl. Konsequenzen (wie z.B. schon bei den New Forest-Ponys) zu ziehen.

Mit diesem Vortrag startete die Sitzung der Kaltblut-Vertreter, um über Konsequenzen zu diskutieren. Vorgestellt wurden auch hier die Ideen zur Vereinheitlichung der Prämierungstitel und die Neustrukturierung der Zuchtbücher. Diskutiert wurde noch über kleinere Änderungen bei der Leistungsprüfung. Abschließend ging es um die FN-Bundesschau der Kaltblüter auf der Grünen Woche 2022.